Darstellung der derzeitigen ökumenischen Kooperation

Aufbauend auf der mittlerweile mehr als sieben Jahrzehnte lang gewachsenen gemeinsamen ökumenischen "Tradition" der beiden Dresdner Stadtgemeinden sind nun eine ganze Reihe von festen Ereignissen und Begebenheiten gewachsen, die als Zeichen für lebendige Ökumene bei den Mitgliedern der einzelnen Gemeinden tief verwurzelt sind.

Seit mehreren Jahrzehnten findet eine gemeinsame Sitzung der Kirchenvorstände der Evangelisch-Lutherischen Johanneskirchgemeinde Dresden-Johannstadt-Striesen (vormals Erlöser-Andreas-Gemeinde und Trinitatisgemeinde) und der Mitglieder des Ortskirchenrates der Katholischen Herz-Jesu-Gemeinde Dresden-Johannstadt statt. Gastgeber ist jeweils im jährlichen Wechsel einmal die evangelische und einmal die katholische Gemeinde. Nach einem gemeinsamen Rückblick auf die ökumenischen Veranstaltungen des zurückliegenden Jahres werden Vorhaben und Planungen für die kommenden 12 Monate abgesprochen und koordiniert.

Im folgenden werden die wichtigsten Beispiele für gemeinsame Veranstaltungen dargestellt:

Gemeinsames Gedenken des Reformationstags am 31. Oktober
Seit dem Jahre 1994 wird der Reformationstag mit einem gemeinsamen Gottesdienst der beiden Gemeinden bedacht. 

Ab 1999 leiten die Pfarrer der Johanneskirchgemeinde und der Pfarrer der Herz-Jesu-Gemeinde den Gottesdienst gemeinsam. Die gottesdienstliche Gemeinde versammelt sich zu Beginn in der katholischen Herz-Jesu-Kirche. Dort wird nach der Begrüßung der Gläubigen, einem Lied und dem Kyrie-Gebet zum Wortgottesdienstteil übergeleitet. Nach der Lesung, die gleichzeitig Predigtgrundlage ist, und dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis schließt sich die Predigt an, die im jährlichen Wechsel einmal von einem der evangelischen Pfarrer und im Folgejahr von dem katholischen Pfarrer gehalten wird. Nach einem weiteren Lied wird die gottesdienstliche Gemeinde zur Teilnahme an einem gemeinsamen Prozessionsweg hin zur etwa einen Kilometer entfernten Kirchruine der evangelischen Trinitatiskirche eingeladen.

Es schließt sich eine Prozession an, angeführt durch Ministranten der Herz-Jesu-Gemeinde (ausdrücklich von der evangelischen Gemeinde gewünscht!) und die beteiligten Pfarrer, gefolgt von den anwesenden Gläubigen. Dieses gemeinsame Unterwegssein in den Dresdner Stadtteilen Striesen und Johannstadt wird in der Öffentlichkeit als eindrucksvolles Zeichen gelebten Christseins und lebendiger Ökumene wahrgenommen.

Es schließen sich Fürbittgebete und das Vaterunser an. Der Gottesdienst endet mit einem weiteren Lied und dem gemeinsamen Segen der Pfarrer.

Nach dem Abschluss des Gottesdienstes bleiben die Mitglieder der beiden Gemeinden zu einem gemeinsamen Ausklang bisher auf dem Gelände der Trinitatisruine beieinander. Ab 2021 muss noch ein neuer Ort gefunden werden, da die Trinitatis Kirchruine zu einem Jugendzentrum ausgebaut wird.

Gebetsabend für die Einheit der Christen
Alljährlich im Januar findet der vom gemeinsamen Ökumenekreis der beiden Gemeinden vorbereitete Gebetsabend für die Einheit der Christen statt. Gastgeber ist im Wechsel die Katholische Herz-Jesu-Gemeinde bzw. die Evangelisch-Lutherische Johanneskirchgemeinde. Im Rahmen einer Andacht nehmen sich die anwesenden Mitglieder beider Gemeinden der Anliegen der Ökumene und der Gesamtkirche an.

Gemeinsame Faschingsfeier
Bereits seit mehreren Jahren wird im Gemeindehaus der Herz-Jesu-Gemeinde ein thematischer Faschingsabend veranstaltet. Der "Elferrat" ist aus Mitgliedern beider Gemeinden zusammengesetzt. 

Ökumenischer Wandertag
Im 2-Jahres-Turnus wird vom Ökumenekreis für Mitglieder beider Gemeinden ein gemeinsamer Wandertag mit darin integrierter oder sich anschließender Andacht geplant und durchgeführt. Weiter gibt es eine "Rucksackwandertruppe" die offen ist für beide Gemeinden.

Bibelwoche
Eine ursprünglich aus der Tradition der evangelischen Gemeinde entstammende und jeweils im Frühjahr stattfindende Bibelwoche wird nunmehr seit mehreren Jahren dadurch teilweise ökumenisch gestaltet, dass zumindest eine der Veranstaltungen im Gemeindehaus der Herz-Jesu-Gemeinde (mit einem Referenten aus der evangelischen Gemeinde) stattfindet und eine weitere Veranstaltung im evangelischen Gemeindehaus von dem katholischen Gemeindepfarrer geleitet wird.

Sonstiges
Traditionell erhält die Evangelische Nachbargemeinde im Rahmen der Auferstehungsfeier am Morgen des Ostersonntags von einem Gemeindemitglied der Katholischen Herz-Jesu-Gemeinde als Geschenk eine geweihte Osterkerze überreicht.

Seite der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas Dresden

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