Lektorinnen/ Lektoren
Sprechzeilen im Mess-Lektionar
Im Mess-Lektionar sind die Lesungstexte durch drei Elemente gegliedert. Größere Abschnitte sind durch eine halbe Leerzeile voneinander abgesetzt.
Wenn eine Zeile am vorderen Rand beginnt, bedeutet dies, dass diese Zeile im Sprechen wie ein ganzer Satz behandelt wird, dass also in der Regel am Ende der Zeile die Stimme gesenkt wird, auch wenn kein Satzzeichen steht. Wenn eine Zeile eingerückt beginnt, handelt es sich um eine Sinn-Einheit mit der vorangehenden Zeile. In diesem Fall soll der Spannungsbogen zwischen den Zeilen aufrecht erhalten werden; das geschieht in der Regel dadurch, dass die Stimme oben bleibt und nur eine ganz kurze Pause eingefügt wird. In Einzelfällen kann es sich auch um eine Wortgruppe handeln, die in einer einzigen Zeile nicht unterzubringen ist und darum in der nächsten Zeile weiterläuft; in diesem Fall wird natürlich keine Pause gemacht.
Die Sprechzeilen helfen zu einem sinngemäßen Vortrag. Auch wenn es vielleicht zunächst ungewohnt ist, einzelne Satzteile wie ganze Sätze zu sprechen, entdeckt man in der Praxis schnell, dass auf diese Weise der Text für die Zuhörenden sehr viel leichter zu verstehen ist. Der Lektor oder die Lektorin selbst spürt ganz besonders gerade bei langen und schwierigen Sätzen eine Erleichterung, weil durch diese Gliederung leichter erkennbar ist, wo man absetzen kann.
Lektorin/Lektor (lat.: Vorleser/in) | lesen während des Gottesdienstes ein oder zwei Schriften aus der Bibel und tragen Fürbitten vor; sie übernehmen eine eigenständige Aufgabe im Verlauf der Messe und nehmen somit am Verkündigungsauftrag der Kirche teil und seit dem Zweiten vatikanischen Konzil (1965) dürfen auch die Frauen, denen das bis dahin versagt blieb, diesen Dienst tun |
Lektionar (lat.: Lesebuch) | ist das liturgische Buch, das zur Erfüllung unseres Verkündigungsauftrages benötigt wird, aus diesem „Lesebuch“ werden von den Lektorinnen/Lektoren die Lesungen im Gottesdienst vorgetragen, es enthält Schriftlesungen jeder Art (Altes und Neues Testament, Evangelien und auch nichtevangelische neutestamentliche Texte) |
Leseordnung | die biblischen Textstellen, die im Gottesdienst an den jeweiligen Sonn – und Werktagen gelesen werden, sind durch die Leseordnung festgelegt (auch im Judentum und in den meisten anderen christlichen Konfessionen bestehen Leseordnungen); die Leseordnung in der kath. Kirche hat einen dreijährigen Leserhythmus
? Johannes ? => wird zu den „geprägten Zeiten“ (Adventszeit, Fasten- und Osterzeit) gelesen Die Leseordnung steht in enger Beziehung zum Kirchenjahr dessen bewegliche Feste bestimmte Verschiebungen in der sonstigen Leseordnung mit sich bringen. |
Kirchenjahr | beginnt mit dem 1. Adventssonntag (Weihnachtsfestkreis bis zum Sonntag nach dem 06. Januar - Fest der Taufe des Herrn); danach folgt der erste Abschnitt des Jahreskreises der bis zum Beginn der Fastenzeit geht (Aschermittwoch); die Fastenzeit inklusive Osterfest und Osterzeit bis Pfingsten bildet den Osterfestkreis; dann folgt der zweite Abschnitt des Jahreskreises bis zum Hochfest Christkönig – dem letzten Sonntag im Jahreskreis |
Direktorium (lat.: directorium) | lateinisch dirigere = leiten; ist eine Zusammenfassung von liturgischen Richtlinien/ liturgische Kalender; darin ist die Leseordnung für das aktuelle Kirchenjahr hinterlegt, mit den täglichen Schriftlesungen und es ist jedem Tag eine liturgische Farbe zugeordnet |
Fürbitten | in der katholischen Liturgie war das Gebet der Gläubigen über viele Jahrhunderte kein Bestandteil der Heiligen Messe, erst nach dem Zweiten vatikanischen Konzil wurde es wieder in die Messfeier aufgenommen (bis dahin wurden Fürbitten nur am Karfreitag vorgetragen – die Grossen Fürbitten); das Vortragen der Gebetsanliegen in den Fürbitten ist Aufgabe des Diakons, des Lektors oder anderer Gläubigen. |
Gottesdienstablauf | Eröffnung Wortgottesdienst Eucharistiefeier (im engeren Sinn) |