Hinweise für Lektorinnen und Lektoren

Lektorinnen/ Lektoren

  • sind pünktlich und zuverlässig!
  • sind spätestens eine Viertelstunde vor Gottesdienstbeginn da und können sich in der Sakristei mit dem Pfarrer noch einmal abstimmen (09.00 Uhr gibt es im Normalfall nur eine Lesung – der Pfarrer wählt die Lesung aus).
  • sind auf die Lesungen vorbereitet, d.h. die Lesungen sind zu Hause schon „Probe gelesen“ worden. Damit ist der Text schon vertraut und die Auswahl der Lesung durch den Pfarrer in der 09.00 Uhr-Messe ist keine Überraschung. Die aktuellen Lesungen findet mann hier im Schott.
  • verleihen dem „Wort des lebendigen Gottes“ Ausdruck und Stimme. Sie lesen den Text nicht einfach herunter sondern versuchen die Gemeinde zu fesseln, damit sie zuhört und verstehen kann.
  • Beenden die Lesung mit einer kleinen Pause und den abschließenden Worten: „Wort des lebendigen Gottes!“
  • sind auch äußerlich auf den liturgischen Dienst vorbereitet. Sie sind dem sonntäglichen Anlass entsprechend festlich gekleidet. Jeder Sonntagsgottesdienst ist eine wiederkehrende Feier der Osternacht und eben kein alltäglicher Gang zur Arbeit oder ein Besuch im Schwimmbad, Kino, Stadion usw.
  • nehmen ihren Dienst ernst und sind bemüht, im Falle der Verhinderung rechtzeitig eine Vertretung zu organisieren.

Gliederung der Lesetexte

Sprechzeilen im Mess-Lektionar
Im Mess-Lektionar sind die Lesungstexte durch drei Elemente gegliedert. Größere Abschnitte sind durch eine halbe Leerzeile voneinander abgesetzt.

Wenn eine Zeile am vorderen Rand beginnt, bedeutet dies, dass diese Zeile im Sprechen wie ein ganzer Satz behandelt wird, dass also in der Regel am Ende der Zeile die Stimme gesenkt wird, auch wenn kein Satzzeichen steht. Wenn eine Zeile eingerückt beginnt, handelt es sich um eine Sinn-Einheit mit der vorangehenden Zeile. In diesem Fall soll der Spannungsbogen zwischen den Zeilen aufrecht erhalten werden; das geschieht in der Regel dadurch, dass die Stimme oben bleibt und nur eine ganz kurze Pause eingefügt wird. In Einzelfällen kann es sich auch um eine Wortgruppe handeln, die in einer einzigen Zeile nicht unterzubringen ist und darum in der nächsten Zeile weiterläuft; in diesem Fall wird natürlich keine Pause gemacht.

Die Sprechzeilen helfen zu einem sinngemäßen Vortrag. Auch wenn es vielleicht zunächst ungewohnt ist, einzelne Satzteile wie ganze Sätze zu sprechen, entdeckt man in der Praxis schnell, dass auf diese Weise der Text für die Zuhörenden sehr viel leichter zu verstehen ist. Der Lektor oder die Lektorin selbst spürt ganz besonders gerade bei langen und schwierigen Sätzen eine Erleichterung, weil durch diese Gliederung leichter erkennbar ist, wo man absetzen kann.

Begriffe rund um das Lektorenamt

Lektorin/Lektor (lat.: Vorleser/in)lesen während des Gottesdienstes ein oder zwei Schriften aus der Bibel und tragen Fürbitten vor; sie übernehmen eine eigenständige Aufgabe im Verlauf der Messe und nehmen somit am Verkündigungsauftrag der Kirche teil und seit dem Zweiten vatikanischen Konzil (1965) dürfen auch die Frauen, denen das bis dahin versagt blieb, diesen Dienst tun
Lektionar (lat.: Lesebuch)ist das liturgische Buch, das zur Erfüllung unseres Verkündigungsauftrages benötigt wird, aus diesem „Lesebuch“ werden von den Lektorinnen/Lektoren die Lesungen im Gottesdienst vorgetragen, es enthält Schriftlesungen jeder Art (Altes und Neues Testament, Evangelien und auch nichtevangelische neutestamentliche Texte)
Leseordnung

die biblischen Textstellen, die im Gottesdienst an den jeweiligen Sonn – und Werktagen gelesen werden, sind durch die Leseordnung festgelegt (auch im Judentum und in den meisten anderen christlichen Konfessionen bestehen Leseordnungen); die Leseordnung in der kath. Kirche hat einen dreijährigen Leserhythmus

  • Lesejahr A => Matthäus
  • Lesejahr B => Markus
  • Lesejahr C => Lukas
Das bedeutet, je nach Lesejahr werden die Evangelien des zugehörigen Evangelisten gelesen (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel).

? Johannes ? => wird zu den „geprägten Zeiten“ (Adventszeit, Fasten- und Osterzeit) gelesen

Die Leseordnung steht in enger Beziehung zum Kirchenjahr dessen bewegliche Feste bestimmte Verschiebungen in der sonstigen Leseordnung mit sich bringen.

Kirchenjahrbeginnt mit dem 1. Adventssonntag (Weihnachtsfestkreis bis zum Sonntag nach dem 06. Januar - Fest der Taufe des Herrn); danach folgt der erste Abschnitt des Jahreskreises der bis zum Beginn der Fastenzeit geht (Aschermittwoch); die Fastenzeit inklusive Osterfest und Osterzeit bis Pfingsten bildet den Osterfestkreis; dann folgt der zweite Abschnitt des Jahreskreises bis zum Hochfest Christkönig – dem letzten Sonntag im Jahreskreis
Direktorium (lat.: directorium)lateinisch dirigere = leiten; ist eine Zusammenfassung von liturgischen Richtlinien/ liturgische Kalender; darin ist die Leseordnung für das aktuelle Kirchenjahr hinterlegt, mit den täglichen Schriftlesungen und es ist jedem Tag eine liturgische Farbe zugeordnet
Fürbittenin der katholischen Liturgie war das Gebet der Gläubigen über viele Jahrhunderte kein Bestandteil der Heiligen Messe, erst nach dem Zweiten vatikanischen Konzil wurde es wieder in die Messfeier aufgenommen (bis dahin wurden Fürbitten nur am Karfreitag vorgetragen – die Grossen Fürbitten); das Vortragen der Gebetsanliegen in den Fürbitten ist Aufgabe des Diakons, des Lektors oder anderer Gläubigen.
Gottesdienstablauf

Eröffnung
Einzug mit Gesang; Verehrung des Altares mit Kuss und Inzens durch den Vorsteher; Begrüßung der Gemeinde; Einführung; Bußakt; Kyrie; Gloria; Tagesgebet

Wortgottesdienst
Lesungen; Zwischengesänge; Evangelium; Predigt; Glaubensbekenntnis; Fürbitten

Eucharistiefeier (im engeren Sinn)
Gabenbereitung; Eucharistisches Hochgebet; Kommunionteil mit Vaterunser, Friedensgruß, Brotbrechung/Agnus Dei, Kommunionempfang, Schlussgebet

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