Der Herr segne dich und mache die Wege hell, die er dich führt.
Er lasse dich seine Nähe spüren, wenn du dich ängstigst,
und öffne deine Augen und dein Herz für die Freude
und für die Menschen, die er dir schenkt.

Firmung   

 (vgl. Gotteslob 577)

Wie schon die Taufe, ist die Firmung Geschenk und Auftrag zugleich. Mit der Firmung wird die in der Taufe begonnene „Christwerdung“ abgeschlossen, d. h. die meist im Kleinkindalter empfangene Taufe wird von dem nun jugendlichen oder erwachsenen Christen bestätigt und selbständig übernommen: als Geschenk Gottes und als Auftrag, „als Priester, König und Prophet“ zu leben, d.h. die Beziehung zu Gott zu leben in Gebet und Gottesdienst („Priester“), in diesem Sinne Verantwortung zu übernehmen („König“) und sich kritisch einzumischen in Fragen von Gerechtigkeit und Glaube („Prophet“). Die Firmung drückt feierlich den Glauben der Jugendlichen oder Erwachsenen aus und stärkt sie in diesem Glauben („Firmung“ leitet sich vom lat. Wort „firmare“ = „kräftigen, stärken“ ab).

Die Firmung wird meist vom Bischof gespendet, dem Hauptverantwortlichen für Leitung, Glaubensverkündigung und Dienst am Menschen in der Ortskirche (Bistum), zu welcher die konkrete Pfarrei und Ortsgemeinde gehört. Sakramente werden immer in der Form gefeiert, dass eine Geste oder ein Ritus ausgeführt wird mit begleitenden Worten, die das Geschehen verständlich machen und deuten. Bei der Firmung zeichnet der Bischof jedem/jeder Firmbewerber/in mit Chrisam (geweihtem Salböl) ein Kreuz auf die Stirn mit den Worten: „[Name des/der Firmbewerber/in 1], sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Der/die Firmbewerber/in antwortet und bekräftigt mit „Amen“. Daraufhin wünscht der Bischof dem/der Neugefirmten „Der Friede sei mit dir“.

Die Firmung wird im Rahmen einer Eucharistiefeier gespendet. Nach der Predigt legen die Firmbewerber/innen vor der Gemeinde ihr Taufbekenntnis ab. Die Gemeinde schließt sich an, indem sie das Glaubensbekenntnis betet oder singt. Anschließend betet der Bischof in besonderer Weise für die Firmbewerber/innen um die Sendung des Heiligen Geistes, der sie stärken soll und ihnen die Gottesgaben schenken möge:

  • klug die eigenen Möglichkeiten zu ergreifen (Weisheit);
  • zwischen Gut und Böse zu unterscheiden (Einsicht);
  • Gott und seine Ratschläge in seine Leben einzubeziehen (Rat);
  • denkend auf sein Herz zu hören und an andere Anteil zu nehmen (Erkenntnis);
  • Kraft zu finden für das Umsetzen des so Erkannten (Stärke);
  •  auf die Beziehung zu Gott zu vertrauen und diese zu pflegen (Gottesfurcht);
  • und diese Beziehung in Gebet und Gottesdienst zu vertiefen (Frömmigkeit).

Der Firmung von Jugendlichen geht eine mehrmonatige Vorbereitung in Kleingruppen mit ca. monatlichen Treffen und einigen größeren Veranstaltungen voraus. Sie dient dazu, dass der/die Jugendliche zu einer persönlichen Entscheidung findet, ob er/sie sich firmen lassen will, und dann die Firmung selbst vorzubereiten. Dabei werden die Jugendlichen von Gemeindemitgliedern, den Gemeindereferent/innen und dem Pfarrer begleitet.

Der Firmrhythmus ist in unseren drei Ortskirchengemeinden unterschiedlich: In Johannstadt sind aller drei Jahre Jugendliche des 8.-10. Schuljahres zur Firmvorbereitung eingeladen, in Striesen und Zschachwitz aller zwei Jahre Jugendliche des 9.-10. Schuljahres. Diese Jugendlichen werden von uns individuell angeschrieben und eingeladen. Ebenso sind jeweils natürlich auch alle älteren Jugendlichen eingeladen, welche ihre Firmung zuvor noch aufgeschoben hatten. Diese bitten wir, eigenverantwortlich auf die jeweilige Gemeinde zuzugehen. Alle individuellen Fragen können im Gespräch geklärt werden.

1 Sakramente werden individuell und persönlich gespendet, d. h. hier, dass dabei die jeweilige Person namentlich angesprochen wird und genau ihr die Firmung geschenkt wird.

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