Der Herr segne dich und mache die Wege hell, die er dich führt.
Er lasse dich seine Nähe spüren, wenn du dich ängstigst,
und öffne deine Augen und dein Herz für die Freude
und für die Menschen, die er dir schenkt.

Pastoralkonzept

vom 3.11.2022

Die katholische Pfarrei St. Elisabeth in Dresden wurde 2020 aus den drei Pfarreien „Herz Jesu“ in Dresden-Johannstadt, „Mariä Himmelfahrt“ in Dresden-Striesen und „Heilige Familie“ in Dresden-Zschachwitz neu gegründet. Das im Pastoralen Erkundungsprozess seit 2015 gewachsene gemeinsame Selbstverständnis ist, dass das Gemeindeleben von den drei Ortskirchengemeinden ausgeht und dort beheimatet ist, während die Pfarrei ein gemeinsames Dach für Bereiche darstellt, die die einzelne Ortskirchengemeinde nicht zu leisten vermag.

  1. Wir stützen uns in der Pastoral auf das biblische Leitwort unserer Pfarrei: „Nehmt einander an und seid das Licht der Welt!“ (Röm 15,7 und Mt 5,14). Das heißt für uns, als eine gute Gemeinschaft zu leben und nach außen zu wirken.
     
  2. Unser im Pastoralen Erkundungsprozess gefundener biblisch begründeter Auftrag leitet unsere Arbeit in der Pfarrei und für andere:
    Dankbar nehmen wir wahr, dass es im Raum unserer Pfarrei viele junge Familien, Kinder und Jugendliche gibt. Darin erkennen wir als unseren Auftrag von Gott, den Kindern und Jugendlichen eine Verwurzelung in Glauben, Gemeinde und Kirche zu ermöglichen und religiöse Bildung anzubieten.
    Ebenso dankbar nehmen wir wahr, dass es in unseren Ortskirchengemeinden vielen Menschen gut geht. Gerade deshalb sehen wir unseren Auftrag darin, als Kirche für  die Menschen da zu sein, die sich in Not- oder Krisensituationen befinden.
    In der Erfüllung dieses Auftrags wollen wir Bewährtes erhalten und in der Offenheit nach außen weiterentwickeln.
     
  3. Die als Patronin der Pfarrei erwählte heilige Elisabeth von Thüringen hatte ein offenes Herz für die Armen und Kranken, die Kleinen und Ohnmächtigen.
    An ihrem Beispiel orientieren wir uns in unserer Pastoral, konkret in der Begleitung und Hilfe für Obdachlose und Geflüchtete, für Personen mit Einschränkungen und Menschen in materiellen Nöten, für Kinder in schwierigen Verhältnissen und andere von verschiedenster Not Betroffene. Für uns bedeutet das auch, allen Menschen in weltoffener und toleranter Weise zu begegnen.
     
  4. Das Gemeindeleben hat sein Zentrum in der gemeinsamen Versammlung zum Gottesdienst.
    Uns ist ein breites Gottesdienstangebot in allen drei Ortskirchen wichtig. Es umfasst die sonntägliche Eucharistiefeier und weitere Gottesdienste. Dabei stützen wir uns neben den Priestern auf zahlreiche ehrenamtliche Dienste. Wir stärken die Möglichkeiten für die Ausbildung in diesen liturgischen Diensten.
    Zur Liturgie gehört die Kirchenmusik. Sie hat eine besondere Funktion und deshalb auch einen besonderen Stellenwert für unsere Pfarrei. 
     
  5. Die gemeinsame Pfarrei lebt vor allem in ihren drei Ortskirchengemeinden und unterstützt diese subsidiär in ihrem konkreten Leben als christliche Gemeinschaften.
    Diese Grundhaltung hat den gemeinsamen Erkundungsprozess positiv geprägt und ist deshalb auch für die Pastoral der Pfarrei konstitutiv. In der Anonymität der modernen Welt sind die Ortskirchengemeinden wertvolle Orte erfahrbarer menschlicher Nähe und Gemeinschaft und bieten die Möglichkeit, den Glauben authentisch miteinander zu teilen und zu leben. So sind sie Orte kirchlicher Beheimatung. Ebenso sind die Ortskirchengemeinden Räume, in denen ehrenamtliche Verantwortung in überschaubarer Weise übernommen werden kann und Engagement gelebt wird.
     
  6. Wir engagieren uns für Zusammenarbeit der drei Ortskirchengemeinden und der vielen Kirchlichen Orte in unserer Pfarrei ebenso wie in ökumenischer Verbundenheit mit unseren christlichen Nachbargemeinden.
     
  7. Die christliche Gemeinde als Kirche vor Ort besteht aus Menschen in allen Lebenssituationen und unterschiedlicher Herkunft, die der Glaube an Jesus Christus verbindet.
     
  8. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Kinder- und Jugendpastoral, die den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gibt, den Glauben näher kennen zu lernen und in ihn hinein zu wachsen. Dabei spielt neben der Sakramentenkatechese für Kinder und Jugendliche (Erstkommunion- und Firmvorbereitung) die Kinder- und Jugendarbeit eine herausragende Rolle. Sie zeigt sich in vielschichtigen Angeboten wie Ministranten- und Jugendgruppen, Fahrten und Kindertagen, Kinderkirche und Sternsingeraktion, Musikangeboten und den Religiösen Kinderwochen (RKW).
    Wir tun dies in dem Bewusstsein, dass die Weitergabe des Glaubens an die Kinder und Jugendlichen unserer Pfarrei die Voraussetzung für eine zukunftsstarke Kirche ist.
    Unsere Pfarrei ist Träger des Kinderhauses „Arche Noah“ Johannstadt und des „Christlichen Kinderhauses Zschachwitz“. Die Kinderhäuser sind ein besonderer Schatz unserer Pfarrei. Hier können Kinder und ihre Eltern den christlichen Alltag und das Leben im Glauben im Kirchenjahr erfahren. Die Kinderhäuser sind nicht nur Kirchliche Orte, sondern sie ermöglichen in besonderer Weise auch den Zugang zum Gemeindeleben der Pfarrei.
    Wir sind für junge Menschen da und sind aktiv in vielen Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen.
    Bei allen unseren Aktivitäten ist uns ein sicheres Umfeld für die Kinder und Jugendlichen ein besonderes Anliegen.
     
  9. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Familien in den unterschiedlichsten Konstellationen, die in Gottesdienst und Gemeindeleben willkommen sind.
    Eine gute Begleitung der Eltern auf dem Weg zur Taufe ihrer Kinder und darüber hinaus in das Glaubens- und Gemeindeleben ist uns besonders wichtig.
    Hauskreise/Familienkreise sind ein wesentlicher Bestandteil eines lebendigen Gemeindelebens.
     
  10. Die Senioren mit ihren Erfahrungen und ihrem Engagement bereichern die drei Ortskirchengemeinden und tragen den Glauben weiter.
    Seniorentreffs, Gesprächskreise und Ausflüge mit Senioren sind wesentlicher Teil des Gemeindelebens. Die Besuchsdienste durch die Caritas- und Diakoniekreise schaffen Verbindungen zu denen, die nicht mehr aktiv am Gemeindeleben teilnehmen können.
     
  11. Wir öffnen Zugänge zu unseren Gemeinden:
    Wir nehmen regelmäßig bewusst Kontakt mit Neuzugezogenen auf und laden sie zu uns ein.
    Wir möchten Gläubige mit lockerem Bezug zur Gemeinde nicht aus den Augen verlieren und wollen mit ihnen in Kontakt und Austausch bleiben.
    Es ist uns ein pastorales Anliegen, mit Austrittswilligen und Ausgetretenen im Gespräch zu bleiben.
     
  12. Wir haben alle die Aufgabe zur Verkündung des Glaubens. Dieses können wir auf vielfältige Weise, entsprechend unserer Begabungen und Talente, tun.
    Wesentliche Inhalte unseres Gemeindelebens sind die Vertiefung des Glaubens (Bibelwochen, Glaubenskurse, Exerzitien, Gebets- und Hauskreise, Anbetungen, ilgerreisen, Begleitung von Erwachsenentaufen, ...) und die Evangelisierung in der Welt.
     
  13. Die Pastoral lebt aus der Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen. Jedes getaufte Mitglied ist zur Mitarbeit berufen und kann einen Beitrag leisten.
    Das hauptamtliche Pastoralteam bildet gleichwohl das Fundament. Deshalb ist eine auskömmliche und verlässliche Personalausstattung, die den unter anderem in diesem Pastoralkonzept beschriebenen Schwerpunkten Rechnung trägt, wichtig. Hierbei sehen wir auch Möglichkeiten für Mitarbeiter aus nichttheologischen Berufen, welche den Glauben leben. Wir freuen uns, als „Ausbildungspfarrei“ die pastorale Ausbildung im Bistum aktiv zu unterstützen und junge Menschen auf ihrem Weg in den pastoralen Dienst zu begleiten.
    Viele Aufgaben in der Pfarrei werden durch Ehrenamtliche geleistet. Das beinhaltet sowohl die Entwicklung von Ideen als auch deren Umsetzung. Das Zusammenwirken  von Haupt- und Ehrenamt geschieht in gegenseitigem Respekt und Offenheit für Neues und bedarf einer guten Struktur und Verlässlichkeit.
     
  14. Wir wollen als Pfarrei nicht nur nach innen wirken, sondern wissen um unsere Verantwortung nach außen, vor allem in die Stadtgesellschaft.
    Wir sind als Christen Teil dieser Welt und stellen uns den Herausforderungen unserer Zeit.
    Die Kirchlichen Orte in unserer Pfarrei sind besondere Begegnungsstellen zwischen Menschen mit und ohne kirchliche Bindung im gemeinsamen Dienst an den Menschen. Ob caritativ oder in der Erziehung und Bildung übernehmen sie wichtige Aufgaben der Kirche. Umgekehrt sind die Gemeinden das spirituelle Hinterland dieser Angebote.
    Dabei arbeiten Pfarrei, Ortskirchengemeinden und Kirchliche Orte zusammen.
    Dadurch ist eine Vielfalt von Beziehungen untereinander und eine ortsnahe Seelsorge möglich. Aus dieser Verwurzelung in der Kirche erwächst die Fähigkeit zur Offenheit nach außen, sowohl in der Ökumene der christlichen Kirchen als auch gegenüber unseren nichtreligiösen Mitmenschen oder Angehörigen anderer Religionen.

Das Pastoralkonzept wurde 2022 im Pfarreirat unter Einbeziehung der Ortskirchengemeinden erarbeitet. Die Verabschiedung erfolgte per Beschluss am 03.11.2022. Eine regelmäßige Evaluation ist vorgesehen.