Der Herr segne dich und mache die Wege hell, die er dich führt.
Er lasse dich seine Nähe spüren, wenn du dich ängstigst,
und öffne deine Augen und dein Herz für die Freude
und für die Menschen, die er dir schenkt.

Versöhnung und Buße

(vgl. Gotteslob 593-601)

Mit der Feier der Versöhnung schenkt Gott Vergebung und neue Kraft. Hier erneuern Christen ihre Beziehung zu Gott, die durch die Schuld des Menschen Schaden genommen hat. Gott nimmt die in der Taufe geschenkte Beziehung nicht zurück. Christen sehen in menschlichem Handeln, das andere verletzt oder benachteiligt, ungerecht oder falsch ist,

ein schuldhaftes Handeln. Da aber auch eine Dimension berührt ist, die mit Gott zu tun hat, nennen wir es Sünde: Weil Gott die Quelle allen Lebens ist und Gott Leben als gutes Zusammenleben will, ist auch die Beziehung zu ihm verletzt, wenn wir das Zusammenleben und unserer Beziehungen zu anderen Menschen verletzten. Schließlich hat Gott auch den Menschen gezeigt, wie sie in Liebe zusammenleben können: durch das Beispiel Jesu Christi sowie im Gebot der Gottes- und Nächstenliebe. Im Tiefsten ist die Sündenvergebung nach christlichem Verständnis in der liebenden Lebenshingabe Jesu Christi am Kreuz begründet.

Dabei wissen wir um die unterschiedliche Schwere von Schuld und die unterschiedlichen Dimensionen von bösem Handeln. Es ist ein Unterschied, ob etwas absichtlich und gezielt getan wird oder versehentlich, ob derjenige sich völlig klar war über die negativen Folgen und um die Bedeutung der Tat oder nicht. Solches Handeln, v. a. wenn es schwerwiegend ist, kann uns von uns selbst und von Gott entfremden. Die Feier der Versöhnung, die bereits eine Umkehr zu Gott ausdrückt, möchte mit Gott aussöhnen, zu dem durch die Taufe eine unverbrüchliche Beziehung besteht. Die Formen der Aussöhnung können ganz unterschiedlich aussehen, z. B. in der Gewissenserforschung und der Reue, im Schuldbekenntnis der Eucharistiefeier oder im Rahmen eines Bußgottesdienstes, z. B. in der Fastenzeit, oder im Empfang des „Sakramentes der Versöhnung“, das im deutschen Sprachraum auch „Bußsakrament“ oder volkstümlich „Beichte“ genannt wird. Welche Form Sie wählen, die Ihrem Wunsch nach Aussöhnung oder der Schwere der Schuld entspricht, ist Ihre Entscheidung.

Die Feier der Versöhnung ist eine Sakramentenspendung durch einen Priester für eine einzelne Person unter vier Augen. Sie ist zugleich eine kleine gottesdienstliche Feier, die mit dem Kreuzzeichen und einem kurzen Gebet beginnt. Nach dem Bekenntnis der Schuld und dem Gespräch darüber spricht der Priester den/die Beichtende/n von der Schuld los mit den Worten: „Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er Dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Der/die Beichtende nimmt diese Vergebungszusage an mit „Amen.“

Durch das Beichtgeheimnis ist das Bußsakrament ein Freiraum, in welchem man über alles sprechen kann.

In den Gemeinden unserer Pfarrei werden regelmäßig Beichttermine angeboten, deren Zeiten auf der Webseite, in den Gemeindebriefen und Aushängen ersichtlich sind. Sie können aber gern auch individuell einen Termin mit einem der Priester vereinbaren.

Ein erstes Kennenlernen des Sakramentes der Versöhnung geschieht im Zusammenhang mit der Erstkommunionvorbereitung.

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